22 | 11 | 2024

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Franz Kussel wies darauf hin, dass ehrenamtliche Tätigkeit auch eine große persönliche Bereicherung bedeuten kann, selbst wenn es gelegentlich mal Ärger gibt. Neulinge im Vorstand müssen daher auf uneingeschränkte Hilfe vertrauen können.

Er gab viele weitere Tips aus seinen Erfahrungen in der Gruppe Duisburg, was die Darstellung in der Öffentlichkeit betrifft, wie man Interessenten begegnet, wie neue Mitglieder optimal integriert werden können. Die Attraktivität einer Gruppe hängt wesentlich ab von der Attraktivität der Angebote, hier ist vor allem die Hundeausbildung zu nennen. Dieses Bedürfnis kann man an der großen Zahl von kommerziellen Hundeschulen ablesen. Hier kann der DTK mit seiner BHP-Kompetenz punkten, denn die Hundeführer suchen auch nach der Prüfung Beschäftigung und Kontakt.

Ein eigenes Gruppengelände ist dabei natürlich wünschenswert und fördert den Zusammenhalt. Kurt Süselbeck berichtete hier von der Schaffensfreude und dem Gemeinschaftserlebnis, als die Gruppe Dinslaken kürzlich auf ein neues Gelände - hierbei hatte die Stadt geholfen- umziehen musste. Eine Geländeordnung als Muster mit sinnvollen Regeln bietet Franz Kussel an.

Der angekündigte Beitrag unseres DTK-Ehrenpräsidenten Wolfgang Ransleben zum Thema: „Wie halte ich meinen Dackel fit bis ins hohe Alter?“ musste wegen Erkrankung des Referenten leider ausfallen, wird aber voraussichtlich bei der Delegiertenversammlung am 13.März nachgeholt. Jede/r Interessierte an der Tätigkeit des Landesverbandes kann gerne mitfahren, bitte bei Erwin Berger melden!

 

 

WERDACKEL

Bericht von Wolfgang Kuhn

Was finden Interessierte dazu in Wikipedia? Germanisch „wer“ bedeutet „Mann“, ähnlich dem lateinischen „vir“ Der „Werwolf“ (nl. Weerwolf) bedeutet also „Mannwolf“ (althochdeutsch). Dieser ist in Mythologie, Sage und Dichtung ein Mensch, der sich nachts bei Vollmond in einen blutdürstigen Wolf verwandeln kann (Lykanthrop). Als Phänomen gehört er zum großen Komplex der „Wertiere“ (Theriantropie), der sich in Religion und Mythologie weltweit findet, vor allem sehr verbreitet in Afrika, auch in Amerika. Bei Tagesanbruch nimmt die Bestie wieder ihre Menschengestalt an. In nordischen Sagen sind Männer einen Pakt mit dem Teufel eingegangen, von dem sie zur Verwandlung einen Gürtel aus Wolfsfell bekamen. Das Wesen wird als unheilvoll und raubtierhaft beschrieben. Erblich bedingte Verwandlung von Männern oder infolge einer Verletzung durch diese Kreatur hat dagegen eher gewisse Horrorfilme aus Hollywood zum Ursprung.

Eine Besonderheit findet sich im Rheinland, wo der als „Stüpp“ bekannte Werwolf seinen Opfern aufhockt, bis diese den Erschöpfungstod erleiden. Der Bauer Peter Stubbe (Stübbe, Stump) wurde nach einem Prozess 1589 in Bedburg bei Köln zusammen mit seiner Tochter und seiner Geliebten hingerichtet, weil er als Werwolf mindestens 13 Kinder umgebracht und 2 Mädchen missbraucht haben soll. Der Fall wurde  weiträumig bekannt und auf Flugblättern in allen Einzelheiten genüsslich geschildert.

Ältestes schriftliches Zeugnis ist das Gilgamesch-Epos, in dem die Göttin Ištar einen Schäfer in einen Wolf verwandelt. Zwitterwesen in Höhlenmalereien lassen sich entsprechend interpretieren. Der Ursprung der Sagen stammt vielleicht von den Skythen, wo man sich mittels Wolfsfells mit einem wolfsgestaltigen Gott vereinte. Es gibt auch einen Erbdefekt SLE (Systemischer Lupus Erithematodes), vulgo „Wolfskrankheit“. Die Tollwutkrankheit passt ebenso zur Beschreibung von Werwölfen, da die Krankheit durch den Biss eines Tieres übertragen wird: Das Opfer erleidet Anfälle und beißt wild um sich, typisch ist Angst vor Wasser, aber starker Durst mit spastischen Schluckkrämpfen.

Jetzt ist alles klar! Endlich haben wir die ultimative Erklärung für das rätselhafte, unbegreifliche Wesen unserer häuslichen liebenswerten Schlappohren sonnenklar vor uns. Unser Dackel ist natürlich nichts anderes als die zivilisierte Variante des gefürchteten Mythos. Kaum zu glauben, dass all den Veterinären, Verhaltensforschern und Hundeflüsterern, die sich an unserem Teckel schon die Zähne ausgebissen haben, das tatsächlich entgangen sein sollte!

Irgendwann nach den Wirren der Völkerwanderung muss sich diese erfolgreiche Mutation des Werwolfes ereignet haben. Ein Nachhall davon klingt ja noch in Brehm`s Tierleben:

„Die Dächsel zählen zu den eigentümlichsten und merkwürdigsten aller Hunde. Sie sind klug, gelehrig, treu, munter und angenehm, wachsam, aber auch listig, im Verhältnis zu ihrer Größe mit großem Mut versehen. Alle Dächsel haben eine sehr feine Spürnase und Gehör, Verstand in hohem Grade, Tapferkeit und Ausdauer und können daher zu jeder Jagd gebraucht werden.“

Dies beweist, dass zweifellos in jedem Teckel ein verwandelter Mensch stecken muss. Das erklärt auch, warum jeder Dackelbesitzer beschwören kann, dass sein Vierbeiner jedes Wort verstehe, ja sogar in der Lage sei, Wünsche zwar nonverbal, jedoch unmissverständlich mit Nachdruck zu äußern. Höchst ökonomisch und fortschrittlich zu werten ist zudem die Tatsache, dass der Werdackel zu seiner Verwandlung nicht mehr auf den Vollmond angewiesen ist, diese Metamorphose vielmehr bereits im Mutterleib vollzieht. Auf eine offensichtlich unvorteilhafte Rückverwandlung in den Menschen wird lieber gänzlich verzichtet.  

 

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